21. Juni bis 7. August 1998

Peter Duchêne +

Maler, Bildhauer und Restaurator
  • geb. 1941 in Köln
  • seit 1970 freiberuflich tätig viele Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen.
  • lebte und arbeitete in Waldesch. Er verstarb im November 2008.


  • Seine Kunst:


    Expressionistische Arbeiten, vornehmlich Themen aus der Musik Literatur und den Religionen.
    Techniken: Öl, Aquarell, Holzschnitt, Bildhauerei.
    Materialien: Leinwand und Holz
    sowie Metall, Achat und Holz bei seinen Skulpturen.


    Peter Duchêne spricht nur selten von sich, schon gar nicht über sich als Künstler. "Der Künstler muß hinter seiner Arbeit einfach zurückstecken. Was bedeuten Daten über mich?" Duchêne, Maler und Bildhauer, läßt seine Bilder sprechen, die Motive, die Farben, die Techniken. "Bilder sind Kommunikationsmittel. Sie sollen den Betrachter ansprechen. Wenn sie das nicht tun, dann habe ich schlecht gearbeitet."

    Um expressionistisch oder auch abstrakt malen zu können, muß ein Künstler sein Handwerk gelernt haben, nur dann kann er frei werden, so Duchêne. "Ich habe als Restaurator gearbeitet, um mich über Wasser zu halten. Es hatte aber noch einen anderen Vorteil. Als Restaurator muß ich akademisch genau arbeiten. Um so freier kann ich jetzt in meinen Arbeiten sein, da ich weiß, daß ich das Akademische beherrsche."


    Rhein-Zeitung: Ausgabe J vom 29.6.98

    Peter Duchêne spannt den Bogen vom Bild zum Holz


    BOPPARD. Mit Peter Duchêne präsentiert die rührige Galerie opti art in der ehemaligen Synagoge Boppards einen heimischen Künstler, der sich mit "Expressionistischen Betrachtungsweisen" - so der Titel seiner Schau - vorstellt und dokumentiert, wie sehr das bildhauerische Element inzwischen in seinem Schaffen Platz gegriffen hat.

    Der in Waldesch lebende und arbeitende Duchêne betreibt - so Irene Goß, die die einführenden Worte sprach - die Bildhauerei mit wachsender Konsequenz. Zum einen bediene er sich des Materials (Holz) seiner Hunsrück-Heimat, und zum anderen belebe er eine Tradition, die vor Tilmann Riemenschneider Gang und Gäbe gewesen sei, nämlich das Bildwerk zu bemalen.


    Einige seiner Ausstellungs-Skulpturen sind naturbelassen, wenn das "Grundmaterial besonders edel ist und in seiner natürlichen Farbe genügend Ausdruck hat, wie z.B. in der Form ,Zuneigung', oder bei der ,Pietà', vielleicht, um den Ausdruck der Trauer nicht mit Farbe zu durchbrechen" (Irene Goß).

    Anders bei seinem "Rondo Infernale", bei dem der Farbauftrag die Gewalt des Geschehens unterstreichen soll, so die langjährige Bekannte des Künstlers, die sein Werk und die Entwicklung nunmehr schon gute 30 Jahre beobachtet.

    Die Bilder haben sich - so Irene Goß - von der reinen Darstellung des Motivs zu wachsender Abstraktion und Verinnerlichung gewandelt, wobei "mit einiger Phantasie noch die ursprüngliche Idee" zu erkennen sei.

    Irene Goß, früher Landtagsabgeordnete in Mainz und in Winningen ansässig, lobte das Engagement des Bopparder Galerie-Betreibers Robert Holz, der als Geschäftsmann eine Kunstausstellung ausrichte, dessen Profession aber nicht unmittelbar mit Kunst zu tun habe. Womit er aber "bester deutscher Bürgertradition" folge, "daß Kunst nicht nur eine Angelegenheit der Obrigkeit (wie das früher war) oder heute der öffentlichen Hand" sei, sondern daß "Bürger als Mäzene oder Sponsoren tätig werden".

    Goß: "Das geschah nach dem Rückzug des Adels im vorigen Jahrhundert, und man sieht es heute öfter, nachdem die öffentliche Hand immer geschlossener gegenüber Kunst und Kultur wird."


    Gerd Seib