Ein paar Zeilen zur Schweizer Eisenbahngeschichte

Der hochanstrebende Gebirgswall der Alpen, der als über 800 Kilometer langer Querriegel den Norden vom Süden Europas trennt, war längere Zeit ein wichtiges Hindernis in der modernen Entwicklung des Verkehrs. Zu Beginn wurde jenes an den Enden umgangen. Als sich aber der Verkehr und der Handel immer mehr ausdehnten, versuchte man durch gewagte Konstruktionen die Alpen zu überqueren. Zuerst, den geographischen Verhältnissen folgend, in den leichteren Partien des Osten und Westens, bald auch im Zentrum.

Noch bevor irgendwo sonst von einer alpenüberquerenden Eisenbahnlinie gesprochen wurde, kam man im Graubünden zur Überzeugung, dass eine Alpenbahn einst Trägerin des Weltverkehrs zwischen Nord und Süd werden müsse. Der Grundstein für das erste Schweizer Alpenbahnprojekt, die Lukmanierbahn war geboren. Wie viele der nachfolgenden Projekte auch, scheiterte dieses Unterfangen aber an politischem Widerstand, finanziellen Schwierigkeiten und Konkurrenz durch andere Projekte. Nur gerade drei Alpenbahnen, jene am Gotthard, Simplon und Lötschberg, konnten verwirklicht werden.

Aus der Geschichte der SBB

Die Schweizerischen Bundesbahnen wurden 1901 durch die Verstaatlichung von verschiedenen Privatbahnen ins Leben gerufen. Die Schweizerische Central-Bahn (SCB) wurde ab dem 1. Januar 1901 im Auftrag der SBB geführt. Ende des gleichen Jahres folgte die zweite grosse Bahngesellschaft, die Nord-Ost-Bahn (NOB). In den Jahren darauf folgten die Vereinigten Schweizer Bahnen (VSB) und die Jura-Simplon-Bahn (JS). Die fünfte und letzte der grossen Bahngesellschaften, die Gotthardbahn, blieb bis 1909 selbständig, ehe sie von den SBB übernommen wurde.

Um die Entstehung der SBB zu verstehen muss man weit in der Geschichte der Schweizer Bahnen zurück gehen, eigentlich bis zum Anfang, der «Spanisch-Brötli-Bahn». Die Eisenbahnnetze in Europa waren bereits weit gediehen, nur in der Schweiz verkehrte 1847 erst auf zwei kurzen Abschnitten (St. Louis (F) - Basel und Zürich - Baden) das neue Verkehrsmittel.

«Die Schweiz droht umfahren zu werden und in der Zukunft das traurige Bild einer Einsiedelei abzugeben!» hiess es damals im Nationalrat. Die beiden Kammern wollten jedoch von einer Staatsbahn nichts wissen, ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde 1851 verworfen, man entschied sich für Privatbau unter Aufsicht der Kantone.

Unterdessen schritt der Bahnbau in der Schweiz unaufhaltsam und zum Teil auch sehr unkontrolliert voran. Eisenbahnen galten als zukunftsträchtige Investition, mancherorts wurde mit Eisenbahnen spekuliert. Jeder baute seine Linie, um sich damit ein Stück vom Kuchen abzuschneiden, doch der Schweizer Kuchen war zu klein: Kleine Bahngesellschaften gingen rasch Konkurs oder wurden von den wenigen grossen übernommen. Für die Fahrgäste war die fehlende Kooperation ein Hindernis zu reisen, da jede Bahn ihr eigenes Tarifsystem aufwies und so wohl kaum jemand in der Lage war, ein Billet von Zürich nach Lausanne zu kaufen.

Nach verschiedenen Finanzkrisen wurden die Rufe nach einer Verstaatlichung der wichtigsten Eisenbahnen wieder laut: Der Staat sollte die grossen Bahngesellschaften aufkaufen. Erst in den 1890er Jahren, als schwere Eisenbahnunfälle die gravierenden Mängel der spekulativen Eisenbahnwirtschaft aufzeigten, wendete sich das Blatt, und der Bund wurde dazu ermächtigt, die Bahnen aufzukaufen. Zunächst kaufte der Bund Aktienanteile von den Privatbahnen. Gesetze wurde erlassen, um die Sicherheit der Eisenbahnen und auch die Arbeitsbedingungen der Angestellten bei den Privatbahnen zu verbessern. Gegen das Bundesgesetz betreffend des Rückkaufs der Schweizerischen Hauptbahnen wurde 1897 jedoch das Referendum ergriffen. Es wurde aber in der Volksabstimmung trotzdem mit deutlichem Mehr angenommen: Mit dieser Abstimmung wurde am 20. Februar 1898 der Grundstein für die SBB gelegt.

Im Oktober 1900 trat der Verwaltungsrat der neuen Schweizerischen Bundesbahnen erstmals zusammen. Die Schweizerische Central-Bahn (SCB) wurde ab dem 1. Januar 1901 im Auftrag der SBB geführt, wenige Monate später wurde sie aufgekauft und liquidiert. Ende des gleichen Jahres folgte die zweite grosse Bahngesellschaft, die Nord-Ost-Bahn (NOB). Erst jetzt übernahmen die SBB die wirkliche operative Leitung der Bahnen, nachdem die beiden Bahngesellschaften vorerst auf SBB-Rechnung betrieben worden waren. In den Jahren darauf folgten die Vereinigten Schweizer Bahnen (VSB) und die Jura-Simplon-Bahn (JS). Die fünfte und letzte der grossen Bahngesellschaften, die Gotthardbahn, blieb bis 1909 selbständig, ehe sie von den SBB übernommen wurde.

Nach der Übernahme weiterer, jedoch kleiner Bahngesellschaften, stand vor allem der Ausbau des bestehenden Netzes im Vordergrund: Diverse Netzlücken wurden geschlossen und die zum Teil ziemlich herunter gewirtschafteten Anlagen der Vorgängerbahnen mussten erneuert und ausgebaut werden.

Pendelzug der Südostbahn

Pendelzug der Südostbahn
100 Jahre Schweizer Eisenbahn

Schweizervolk und Schweizer Bahnen
Jubiläums Buch 1847 - 1947
Gotthardbahn
oben: Diese Lokomotive führte am 24.5.1882 den Eröffnungszug durch den Gotthard

unten: Gruppe von Tunnelingenieuren und -arbeitern beim Bau der Gotthardbahn


20.02.1898

20.02.1898 Das Volk beschliesst in einer Volksabstimmung die Verstaatlichung der grossen Privatbahnen und schafft damit die Voraussetzung zur Gründung der SBB.

01.10.1900

01.10.1900 Die erste Sitzung des Verwaltungsrates der SBB

Leichtschnellzug in Sogar am Brünig

Weitere Informationen zur SBB Historie

22.05.1937 Erster Leichtstahlwagen-Schnellzug auf der Paradestrecke
Zürich-Genf.

Eb-3/5 Habersack

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