Binocel oder Nürnberger Drahtklemmbrille
(ab Anfang 17. Jahrhundert)
ur erschwinglichen Massenware wurden Brillen erst, als sie nicht mehr ausschließlich handwerklich, sondern in neu entstehenden Manufakturen angefertigt wurden. In Nürnberg wurden seit etwa 1616 Brillen hergestellt, deren Fassungen ausschließlich aus Draht bestanden. Die einfachen Drahtbrillen, 'Nasenquetscher' genannt, bestanden aus einem langen Stück Draht, das genutet und um die Gläser gebogen wurde. Der Mittelteil des Drahtes bildete dabei den Nasenbügel, die beiden aufgebogenen Enden wurden mit Bindedraht an diesem befestigt. An den Fassungsseiten, die an der Nase auflagen, wurde der Draht mit Seidenfäden umwickelt. Die Erfindung der sogenannten 'Plättmühle' ermöglichte es, runden Draht in einem Arbeitsgang flach zu pressen und mit einer Nut zu versehen, in die die Gläser eingepaßt werden konnten. Anfangs bestanden die Klemmbrillen aus einfachem Kupferdraht, später verwendete man versilberten, sogenannten 'Leonischen' Draht. Wahrscheinlich war die überwiegende Zahl der Drahtklemmbrillen mit Konvexlinsen ausgestattet, und wurde für das Sehen im Nahbereich benutzt.
Historische Vorlage einer Riemeneisenbrille
ie Klemmbrillen wurden zum Gebrauch nicht auf der Nasenwurzel, sondern weiter vorne, also direkt hinter den Nasenflügeln festgeklemmt, das eine Beeinträchtigung der Stimme zur Folge hatte. In einer Novelle erwähnt Wilhelm Hauff (1802-1827) eine große Brille „wie sie die alten Weiber in der Kirche auf die Nase klemmen, daß es feiner schnarrt, wenn sie singen.“ Georg Christoph Lichtenberg bemerkte dazu 1798, es habe in der Tat Leute gegeben, die diese veränderte Sprache für schön gehalten haben, zumal wenn sie sich nicht sowohl dem näselnden Klarinettenton, als vielmehr der vornehmen, halberstickten Schnupftabaksprache näherte, die das m fast wie b ausspricht.
Originalgetreuer Nachbau einer Drahtklemmbrille
- die sich auch auf die Nasenflügel klemmen läßt -
bieten wir inclusive Korrektionsverglasung an.
Nachbau einer Nürnberger Drahtbrille
ohne Riemenmontur aus nickelfreier Berylliumbronze in silberner Oberfläche
incl. Korrektionsverglasung mit hartlackversiegelten CR39 Kunststoffgläsern
in Standardbemaßung:
Scheibenläne = 42 mm
Scheibenhöhe = 42 mm
Brückenweite = 22 mm
Breite = 115mm
zum Preis von 164,00 €
Abweichende Größen auf Wunsch möglich
Nachbau einer Nürnberger Riemen-Drahtbrille
mit Ösenmontur aus nickelfreier Berylliumbronze in silberner Oberfläche
incl. Korrektionsverglasung mit hartlackversiegelten CR39 Kunststoffgläsern
in Standardbemaßung:
Scheibenlänge = 42 mm
Scheibenhöhe = 42 mm
Brückenweite = 22 mm
Breite zwischen den Bandausbuchtungen = 115mm
zum Preis von 184,00 €
Abweichende Größen auf Wunsch möglich
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Alle Preise sind incl. Mehrwertsteuer
zuzgl. Versandkosten.
Die gewünschten Brillenglaswerte bitte bei der Bestellung unter dem Punkt "Bemerkungen" einfügen.